Es gibt keine Zufälle! Eigentlich wollte ich eine Unterkunft in Hanalei, im Norden von Kauai buchen. Doch alle Angebote auf Airbnb lagen weit außerhalb unseres Budgets. Und dann entdeckte ich das Microhome von Paula und Michael Hulme (http://www.airbnb.de/users/show/14727139) in Kapa’a. Die Fotos sahen äußerst hübsch aus, und das beste: Es gab eine kleine Terrasse mit Blick auf den Kanal.

Die Anfahrt vom Flughafen gestaltet sich etwas schwierig. Aber da ich eine internationale Flat (15 Euro für eine Woche Telefonie und mobile Daten) gebucht habe, schaue ich selbst nach. Ich erkläre also dem Taxifahrer, wo wir hin müssen.

Und dann durchschreiten wir das Tor, und sind einfach nur begeistert. Am Ende seines Grundstücks hat Michael einen Mini-Bungalow hingestellt. Auch wenn dieser eher übersichtlich ist, fühlen wir uns sofort wohl. Das King-Size-Bett ist gemütlich und mit guten Matratzen ausgestattet. Das helle, skandinavisch anmutende Interior ist sehr clever geplant. In der kleinen Küche ist alles, was wir für unseren Aufenthalt benötigen: Kühlschrank, Wasserkocher und Mikrowelle. Vom Wellnessbad mit Regendusche geht es durch eine Tür zur versteckten Außendusche. Abgeschirmt von Bambus lässt es sich hier wunderbar erfrischen.

Michael ist ein wunderbarer Host. Er ist immer für einen kleinen Ratsch zu haben. Er gibt Tipps für Ausflüge und ist auch nicht abgeneigt, über amerikanische Politik zu diskutieren. Interessant: „No pass, no play“ – einer der Gründe, warum Bush angeblich an die Macht kam. Für seine Gäste bietet Michael lässige Fahrräder und coole Stand-up-Paddling Boards. Hierfür gibt es eine professionelle Einführung. Einmal probiere ich es aus, paddle den Fluss ein bisschen hinauf. Meine Lieblingssport wird es nicht werden…

Die Fahrräder hingegen nutzen wir fast täglich. Das „Zentrum“ von Kapa’a ist über einen geteerten Weg zu erreichen, der kilometerlang an der Küste zu einsamen Stränden führt. In dem kleinen Hippie-Ort gibt es nicht nur zauberhafte Cafés (Java Kai und Art Café Hemingway) und Restaurants (The Eastside und Sam’s Ocean View), sondern auch ein paar Geschäfte. In Hawaii verführen T-Shirts und Flipflops (Slippah) überall zum Kauf.

Die Abende genießen wir auf unserer Terrasse. Tomaten und Avocados schmecken hier sogar ohne Essig und Öl. Und die Aussicht auf den Kanal ist einfach gigantisch. Wir schlafen hervorragend, auch wenn wir uns die ersten Nächte erstmal an einen durchgeknallten Hahn gewöhnen müssen, der scheinbar keine Nachtruhe kennt. „Der Spiegel“ nennt Kauai sogar das „Eiland der Hühner“. Ursprünglich für illegale Kämpfe gezüchtet, zerstörte ein Hurrikan vor über 20 Jahren die Käfige. Seitdem verbreiteten sie sich rasant, rauben den Inselbewohnern und Touristen den Schlaf. Doch es ist wie immer auf Reisen: Man gewöhnt sich an alles und Ohrstöpsel helfen!

© Niki Pestel, Uschi Horner