Überall glitzert und funkelt es: Ein Besuch in den Swarovski Kristallwelten ist nichts für schwache Nerven. Der Rundgang durch die verschiedenen Räume mit ihren farbenprächtigen Inszenierungen betört die Sinne. Schon so lange wollte ich die bunt glitzernde Märchenwelt besucht haben… Und ich muss sagen: Es ist unglaublich, was sich da im Dunklen und Hellen abspielt. Millionen kleiner Steinchen strahlen in Wattens um die Wette. Ein Spektakel für Kristallfans und Kunstliebhaber gleichermaßen.
1995 entsteht Welt der Wunder in Wattens
Gegründet 1895, ist das österreichische Familienunternehmen Swarovski mittlerweile auf der ganzen Welt ein Begriff. Um das 100. Jubiläum gebührend zu feiern schuf der Multimediakünstler André Heller 1995 eine Welt der Wunder. Berühmte Namen aus Kunst und Design interpretierten hier jeweils Kristall auf ihre eigene Art und haben aus dem funkelnden Material Raum- beziehungsweise Erlebniskonzepte gemacht – die Wunderkammern der Swarovski Kristallwelten. Deren ursprüngliches Prinzip basiert auf der historischen Wunderkammer im Schloss Ambras in Innsbruck, die im 16. Jahrhundert als Universalsammlung das gesamte Wissen ihrer Zeit zu erfassen versuchte. Von 2013 bis 2015 wurde die Erlebnisausstellung erweitert.
Ein Riese im Mittelpunkt des Geschehens
Der thematische Mittelpunkt und außerdem der Eingang zu der bunt glitzernden Märchenwelt ist der Riese. Heller verbrachte seine Kindheit in Wien und er stellte sich immer vor, im Schlosspark Schönbrunn würden Riesen leben, die nachts umherwandeln und am Tag erstarren. Daraufhin erdachte Heller die Geschichte des Riesen, der ausgezogen war, um die Welt mit allen ihren Schätzen und Wundern zu erleben. Mit diesem Wissen setzte sich der Riese in Wattens zur Ruhe und „wacht“ seither über seine Wunderkammern.
Jedem gefällt eine andere Wunderkammer
Nach unserem Rundgang haben wir uns gegenseitig gefragt, was hat dir am besten gefallen? Und unsere Antworten waren ebenso vielfältig wie umfangreich. In der Blauen Kammer fasziniert der größte handgeschliffene Kristall der Welt ebenso wie ein steigendes Pferd, dessen Zaumzeug und Sattel glitzert und funkelt.
Der Mensch verbindet sich mit der Technik
Im Mechanical Theatre verbindet sich der Mensch und die Technik, allerdings wirkt die skurrile Fashionshow etwas bizarr – ein Hingucker ist sie trotzdem. Ich konnte die Augen kaum losreißen, wenn Adonis und eine „Walking Woman“ durch den Raum schweben und sich dann wie von Zauberhand bewegt Kleider durch den Raum bewegen.
Mir gefiel am besten die Wunderkammer “Ready to Love”. Die Farben und der Palast sind sensationell. Ich hätte hier ewig sitzenbleiben können.
Wie bei der Schneekönigin
Besonders angetan hat es uns „Die Eisgasse“. Zuerst glaubten wir, es erwartet uns ein leerer Gang. Aber beim Betreten fing es plötzlich an zu knistern und zu knacken. Wir wähnten uns sogleich im Palast der Eiskönigin, denn es hörte sich wirklich so an, als gingen wir über einen zugefrorenen See. Und jeder Schritt sorgt für kleine Sprünge im Eis.
Ein Rummelplatz an überbordender Buntheit ist die Wunderkammer des Designerduo Studio Job. Und wieder überall dieses Glitzern hunderter, tausender, abertausender kleiner Kristalle.
Schmuckstücke zu erschwinglichen Preisen
Am Ende des Rundgangs erwartete uns nicht nur die Geschichte des Unternehmens, sondern auch die aktuellen Produkte des Hauses Swarovski. Wie praktisch, dass ein Schwarz-Weiß-Ball in meinem Terminkalender stand… Und Wunder auch, ich fand natürlich die passenden Ohrringe dafür. Also Vorsicht: Wer nichts kaufen will, sollte schnellstmöglich in Richtung Ausgang gehen. Denn im großen Shop ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.
Für den Gaumengenuss ist auch gesorgt
Vor der Heimfahrt stärkten wir uns noch in „Daniels Kristallwelten“. Direkt im Garten des Riesen sitzend, bietet das Restaurant feine saisonale und regionale Gerichts sowie eine eigene Patisserie. Übrigens: Der Gourmetführer Gault Millau hat das Restaurant kürzlich mit einer Haube ausgezeichnet. Und der Blick in die Natur nach draußen ist ebenfalls sensationell! Unbedingt vorab reservieren, sonst heißt es warten…
Leider hatten wir Pech mit dem Wetter und mussten den Garten der bunt glitzernden Märchenwelt auslassen. Bei Regen und Sturm machte ein Spaziergang einfach keinen Spaß. Und deshalb habe ich fest vor, den Kristallwelten mal einen Besuch im Sommer abzustatten…
Fotos Werner Elmer (3)/Emanuel Kaser (1)/Gerhard Berger (1)/MARCTHOMAS (1)/Svarowski Kristallwelten, Uschi Horner (3)