Herzchen auf dem Boden im Rathaus, eine charmante Standesbeamtin, ein märchenhafter Garten – heiraten in Kopenhagen ist wirklich romantisch. Und nach der Zeremonie locken fantastische Restaurants, um den Tag gebührend zu feiern.

Probleme mit Papieren im Heimatland

Verliebte suchen sich die dänische Hauptstadt gerne für eine offizielle Hochzeit aus, wenn sie in ihrem Land Probleme mit den Papieren haben. Beispielsweise bei unterschiedlichen Nationalitäten kann es in Deutschland ewig dauern, bis eine Hochzeit auf dem Standesamt möglich ist. Außerdem benötigen Braut und Bräutigam in Dänemark weniger Dokumente.

Aufgeregte Atmosphäre im Rathaus

Das rote Rathaus steht imposant am Rådhuspladsen – einem der zentralen Plätze der Stadt. Mit seinem riesigen Holzportal lädt es geradezu als Fotokulisse ein. Im Inneren weisen kleine Herzchen auf dem Boden den Weg zum Trauungszimmer. Im Wartesaal herrscht eine aufgeregte Atmosphäre. Von den Brautpaaren hat keines einen Blick für die ausgefallenen Malereien an den Wänden. Einige zieht es noch auf den Balkon, um ein Foto mit der dänischen Flagge zu machen.
Im Viertelstunden-Takt geht die Tür zum Trauungszimmer auf und zu. Ein Paar, das alleine kommt, sieht aus, als hätte es sich gerade beim Einkaufsbummel überlegt, schnell mal zu heiraten. Ein sehr junges asiatisches Paar im flippigen Flower-Power-Outfit hat einige Unterstützer mitgebracht. Es herrscht ein Kommen und Gehen…

Kurze, aber herzliche Zeremonie 

Die eigentliche Zeremonie ist kurz, aber dafür umso herzlicher. Die Standesbeamtin findet wunderbare Worte, um den Paaren die Ernsthaftigkeit ihres Tuns noch einmal ins Bewusstsein zu rufen. Ergriffenheit füllt den Raum. Ein gehauchtes „Yes“ der Braut, ein sanftes „Yes“ des Bräutigams, noch ein paar Unterschriften und alles ist schon wieder vorbei.

Zauberhafter Rosengarten 

Über knarzende Holztreppen und verwinkelte Gänge geht es hinunter in den zauberhaften Rosengarten. Die Sonne kommt zwar nicht direkt in das Viereck hinein, aber sie spiegelt sich in den Fenstern und sorgt für sanftes Licht. Wie geschaffen für atmosphärische Fotos, um diesen Augenblick für immer festzuhalten, und damit auch Familie und Freunde zuhause das Glück teilen können. Die Champagnerkorken knallen ebenfalls fast im Viertelstundentakt. Den Paaren stehen ihre Emotionen ins Gesicht geschrieben, wer weiß, wie lange sie für ihre Liebe kämpfen mussten. Nun sind sie im Hafen der Ehe gelandet. 

Kreative und quirlige Stadt

Die meisten Paare bleiben dann noch ein paar Tage in der quirligen und kreativen Stadt. Besuchen eines der riesigen Einkaufscenter, statten der Kleinen Meerjungfrau einen Besuch ab oder genießen einen Kaffee und süße Kleinigkeiten sowie typisch dänische Happen.

Dänisches Design allüberall

Kopenhagen lockt mit einer der längsten Fußgängerzonen Europas. Geschäfte bekannter Marken liegen dicht an dicht. Dazwischen immer wieder kleine Cafés, Pubs und Restaurants. 
Unbedingt einen Besuch im Royal Smushi Café einplanen. Die servierten Köstlichkeiten sehen nicht nur sensationell aus, sie schmecken auch so! Und das typische Muster des Porzellans bereitet mir immer wieder Freude. Aber Vorsicht, die Preise haben es in sich! 
Dänisches Design ist mittlerweile auch in Deutschland bekannt. Schlichte Formen, dezente Töne und gediegene Qualität finden immer mehr Liebhaber – auch bei uns. Besonders schick präsentiert sich die Möbelmarke Hay auf mehreren Etagen. Hin und wieder finden sich auch Farbtupfer – wie beispielsweise bei Gläsern und Kissen.
Und dann schnell noch in einen Schuhladen hinein – aber nicht irgendeinen. Nein, in Dänemark müssen es Ecco-Schuhe sein. Egal welcher Style – sie sind immer außergewöhnlich bequem!

Von Nyhavn zur Meerjungfrau

Ein Spaziergang durch die Stadt ist ein Muss in dieser lebendigen und kreativen Metropole. Trotzdem wirkt alles sehr entspannt. 
Im Stadtteil Nyhavn stehen überall Tische und Stühle im Freien – egal bei welchem Wetter, die Dänen sitzen gerne im Freien. Ganz in der Nähe liegt das Schloss Amalienborg. Pünktlich um 12 Uhr beginnt die Wachablösung auf dem Schlossplatz. Ein eindrucksvolles Spektakel, das einem undurchschaubarem Ablauf folgt. Da ich Rundwege mag, spaziere ich über die Rosenburg in Richtung Kastell. Auf dem Rückweg muss ein Abstecher bei der Kleinen Meerjungfrau einfach sein. Seit über 100 Jahren sitzt sie auf ihrem Felsen an der Uferpromenade und ist eines der Wahrzeichen von Kopenhagen. Faszinierend ist aber vielmehr der Hype um die Bronzeplastik, denn ihr Aussehen. Von dort ist es nicht weit zu einer Station, an der die städtischen Boote anlegen.

Zurück mit dem städtischen Schiff

Mit einem Ticket lässt es sich wunderbar hinaufschippern: vorbei an der Oper, an Nyhavn, Christiania. Ich steige am Danish Architecture Centre aus.

Die Kulturnacht lockt

Die Stadt füllt sich langsam aber sicher mit Menschen. Sie lockt die Culture Night, die seit über 26 Jahren alljährlich im Oktober stattfindet. Mehr als 250 Museen, Theater, Büchereien, Kirchen, Ministerien und Parks haben geöffnet und bieten ein buntes, abwechslungsreiches Programm – einen Tag lang. Ich mache es mir mit Decken, Bier und Gulaschsuppe (die kostenfrei ausgeschenkt wird) in einem Liegestuhl gemütlich und beobachte die gut aufgelegten Dänen. Im Hintergrund höre ich sanfte Musik mit Saxofon – passend zum Sonnenuntergang. Ich genieße noch ein bisschen die nun stärker in den Fokus rückenden Lichtinstallationen, dann aber wird es mir zu kalt, und ich verlasse meinen gemütlichen Platz.

Musik tönt aus allen Ecken

Ich lasse mich treiben… Spaziere vorbei an beleuchteten Häuserfassaden, überlege kurz, ob ich mich in eine Schlange zur Besichtigung der Katakomben unter dem Rathausplatz einreihe, entscheide mich dagegen, und mäandere weiter durch die Stadt. Vor einem Café steht eine Traube von Menschen – kein Wunder. Die Musik ist einfach mitreißend. Spanische Klänge im kühlen Kopenhagen.

Lässiges Hotel im Zentrum

Wie froh bin ich, dass mein Hotel (Ascot) sehr zentral liegt, denn langsam aber sicher melden sich meine Füße. Im Inneren erwarten mich gedeckte Farben und lässige Designmöbel. Mein Zimmer ist schlicht, aber sauber. Auf Frühstück habe ich wie immer in Großstädten verzichtet. Zum einen kann ich schlafen so lange ich will, zum anderen ist ein Kaffee mit einem süßen Teilchen oft günstiger als ein komplettes Frühstück im Hotel. Und die Gegend ist ideal, um sich schnell mal ein Happen zu holen. Der Bahnhof (Zug zum Flughafen) ist ebenfalls in der Nähe.