Ich habe ihn gefunden: meinen persönlichen Luxus-Tempel. Wenn ich meine Lieblingsorte auf der Welt aufzählen müsste, dann gehört das Grandhotel “Bahía del Duque” auf Teneriffa definitiv dazu.
Eigentlich war es Liebe auf den ersten Blick. Allerdings sollte es bis zu meinem ersten Aufenthalt ein paar Jahre dauern. Ist halt nicht ganz so günstig, meine Oase …
Feliz cumpleanos! Das Grandhotel “Bahia del Duque” auf Teneriffa feiert seinen 25. Geburtstag.
Es war totaler Zufall, dass ich dieses Hotel entdeckte…
Die Vulkaninsel besitzt eine außergewöhnliche Magie, das einheimische Essen schmeckt mir und das Klima ist zu fast jeder Jahreszeit wunderbar. Im trockenen Süden locken Sandstrände und die fantastische Mondlandschaft rund um den Teide.
Bei einem Aufenthalt an der Costa Adeje vor mehr als zehn Jahren ging ich mit meiner Reisebegleitung die Promenade entlang, um irgendwo (außerhalb unseres Pauschal-Hotel-Bunkers) noch einen kleinen Cocktail zu trinken. Das Grandhotel “Bahía del Duque” zog uns magisch an, noch dazu plötzlich ein Gartentürchen offenstand. Wir schlüpften auf das Gelände und spazierten fasziniert durch das exklusive Ambiente des exotischen Parks. Anschließend setzen wir uns an die noble Bar. Im Hintergrund spielte ein schicker Herr am Klavier. Der Abend nahm eine amüsante Wende: Ein junger Gast (ich weiß nur noch, dass an seinem deutschen Vornamen irgendwas mit der Dritte hing) lud uns auf einen Drink in seine Suite ein. In seinem Turmzimmer machten wir uns über die Minibar her und saßen bis in die frühen Morgenstunden auf dem Balkon. Der Blick auf die Parkanlage war unbeschreiblich. Die Swimmingpools schimmerten in der Dunkelheit und die Palmen schienen wie über der Szenerie zu schweben. Ich hätte damals nicht gedacht, dass es einmal möglich sein könnte, in einem Hotel dieser Art Urlaub zu machen…
Charmanter Service und ein wohliges Gefühl
Von meiner Arbeit als Reise-Journalistin kenne ich mittlerweile das eine oder andere Fünf-Sterne-Hotel. Aber das “Bahía del Duque” ist besonders – nicht nur wegen der außergewöhnlichen, üppigen Blumendekorationen in der Lobby. Bereits auf dem Weg zur Rezeption umhüllt mich ein wohliges Gefühl. Das liegt zum einen an der Atmosphäre des Ortes, zum anderen an der Freundlichkeit der Mitarbeiter. Außerdem trägt dieses „Wir kümmern uns um alles“ ebenfalls zum absoluten Wohlfühlen bei. Meinen Koffer habe ich mit dem Betreten des Hotels zum letzten Mal in die Höhe gewuchtet. Nun übernimmt das jemand anders. Ebenso wie Bettenmachen, Essen kochen oder auftragen, und selbst Aufräumen muss nicht sein. Die Zimmerdamen leisten echt ganze Arbeit. Auf eines verzichte ich aber regelmäßig: dass mir jemand mein Handtuch zur Liege trägt (habe ich auch schon gesehen).
Was ich ebenfalls sehr mag: Wenn ich keine Lust habe, das Hotelgelände (Gelände klingt eigentlich zu profan) zu verlassen, muss ich das auch nicht. Ich habe es schon geschafft, fast zehn Tage lang die Welt draußen auszuschließen. Kein Wunder: Das Bahía del Duque ist gebaut wie ein kleines, verwinkeltes Dorf auf verschiedenen Etagen. Hier geht man über eine Brücke, dort über eine Treppe, und schon steht man plötzlich ganz wo anders. Dementsprechend oft habe ich mich schon verlaufen. Außerdem: Die Sonnengänge sind von einer der diversen Terrassen spektakulär.
Übernachtung und Frühstück
Ich buche immer „nur“ Übernachtung und Frühstück. Das rentiert sich vor allem dann, wenn man abends keine drei Gänge essen möchte. In jedem Restaurant des Grandhotels werden nämlich zusätzlich hervorragendes Brot und immer ein oder zwei kleine Aufstriche serviert. Manchmal gibt es auch noch eine kleine Mundfreude (Amuse-Bouche) vorab. Mir reicht meistens ein Hauptgang und eventuell eine halbe Nachspeise. Wer allerdings schlemmen will, für den kommt die Buchung der Halbpension günstiger. Das Tolle: Das Menü darf man sich dann aus der kompletten Karte zusammenstellen. Manche aufwändigeren Gerichte kosten zwar einen kleinen Aufpreis – es lohnt sich aber trotzdem.
Die Tage verlaufen manchmal sehr ähnlich. Eine kleine Joggingrunde in der Früh. Die Promenade lässt sich wunderbar einmal vor- und zurücklaufen. Anschließend ein ausgedehntes Frühstück auf der Terrasse (im „El Bernegal“) mit Blick aufs Meer. Leider kann ich immer nicht so viel essen, wie ich gerne möchte. Denn das Frühstücks-Büffet ist das reinste Schlaraffenland. Vor allem die tropischen Früchte! Papaya, Ananas, Kiwi – ich esse als erstes einen großen Teller davon. Dazu gibt es einen frisch gepressten Orangensaft. Natürlich alles gemacht, vorbereitet und serviert. Die Entscheidung für den zweiten Frühstücksgang fällt extrem schwer. Von Lachs über Käse bis hin zu diversen Eigerichten reicht das Angebot. Nicht zu vergessen der Schokoladenbrunnen! Und die kleinen süßen Teilchen erst. Die gibt es dann zum Espresso.
Der beste Platz um den Tag zu verbringen, ist für mich der Hauptpool. Über eine große Freitreppe schreitet man nach unten. In kleinen Nischen und Ecken lässt es sich hier wunderbar auf Liegen oder Daybeds entspannen. Das Meer rauscht in unmittelbarer Nähe. Der Playa del Duque – eine Bucht mit kleinem, weißen Sandstrand – ist eher selten überlaufen. Auch wenn die Liegen ihren Preis haben, der eine oder andere Tag muss drin sein. Und je nach Saison lockt ein Bad im Meer. Ich liebe es zudem, die Bucht vor und zurück zu schwimmen. Aufgrund der Wellenbrecher geht das ohne Probleme. Und dann heißt es lesen, glotzen (wie gesagt, wir sind in einem Luxushotel) oder ruhen.
Zur Mittagszeit bietet sich ein Besuch des „Café La Bahía“ an der Strandpromenade an. Der Salat mit Scampi reicht als kleiner Snack für zwei. Besonders fein ist hier der Barraquito: Nach meinem Gusto eine der besten Kaffeekreationen der Welt mit Licor 43, gezuckerter Kondensmilch und Zitronenzesten.
Ebenfalls empfehlenswert: der Gang zur Strandbar direkt am Playa del Duque. Unter den Sonnenschirmen von „El Chiringuito“ schmecken der Hühnchen-Burger oder das Club Sandwich mit Pommes exzellent. Auch hier ist teilen angesagt, dann geht hinterher auch noch was Süßes. Etwas gesünder, und ebenfalls sehr schmackhaft ist der Ziegenkäsesalat mit Äpfeln und Walnüssen.
Wer sich gesundheitsbewusst mittags nur von Saft ernähren will: An der „La Zumería“ in der Nähe des Hauptswimmingpools gibt es diese ebenso wie Cocktails (natürlich nur zu späterer Stunde quasi als Sundowner!).
Auch wenn der nahe „Beach Club“ sehr einladend aussieht, mir sind die Gerichte für mittags etwas zu üppig. Leider macht die Bar um 18 Uhr zu. Sonst würde ich hier gerne mal zu späterer Stunde speisen.
Für das Abendessen kann ich gleich mehrere Restaurants auf dem Gelände empfehlen. Mein Tipp: Unbedingt zwei Tage vorher einen Tisch reservieren. Im „Las Aguas“ am besten zu Beginn des Urlaubs anrufen und sich einen Platz sichern!
Eine Sensation kulinarischer Art erwartet den Besucher im „Las Aguas“. Das elegante Restaurant (ich ziehe immer ein Kleid an, dann hat auch das Menü besser Platz) bietet einen sagenhaften Blick auf die luxuriösen Miet-Villas und den Gipfel des Teides. Bei meinem letzten Besuch erhellte der Vollmond die Szenerie zusätzlich und glänzte mit den Lichtinstallationen um die Wette. Eine Mischung aus traditioneller kanarischer und innovativer Sterneküche kommt hier auf die weiß gedeckten Tische. Und das liest und isst sich wie folgt (ja, ich habe alles gegessen).
- Hausgeräuchertes Butterfischfilet mit Mandarinen-Ingwer-Soße
- Lauwarme frische Shrimps in eigenem Saft, knusprige Schalen-Krokant und Limette
- Krake in Soße geschmort, dazu Frühlingszwiebel und pikantes Öl
- Fisch des Tages
- Kanarisches Spanferkel, rote Mojo-Soße und Süßkartoffeln
- Käseplatte aus hausgereiften Käsesorten
- Weiße Schokoladensuppe, Passionsfruchtsorbet, frische Minze und Kardamom-Meringen
- Joghurt, Rosen und Erdbeeren
Hausgeräuchertes Butterfischfilet mit Mandarinen-Ingwer-Sosse
Pünktchen und Anton auf dem Teller. Nach den Augen kommt auch der Geschmackssinn voll auf seine Kosten.
Fisch des Tages auf
frischem Blattspinat
In einer Muschel servierter Hauptgang. Die Accessoires und Dekorationen sind ebenfalls vom Feinsten.
Passionsfrucht-Sorbet in weißer Schokoladensuppe mit Minze
Ich bin kein Fan von Sorbets oder fruchtigen Desserts – aber nach so viel Gängen kommt etwas Frisches gut!
Joghurt verzaubert von
roten Rosen und Erdbeeren
Perfektion pur im “Las Aguas” – auch bei den Nachspeisen. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch…
„La Brasserie“: Das französisch angehauchte Restaurant liegt am oberen Pool beziehungsweise an der Showfläche. Küchenchef Yoseba Llarena kocht hier nach den Vorschlägen des Belgiers Pierre Résimont (in seiner Heimat mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet). Die Gerichte lehnen sich stark an die französische Küche an und schmecken vorzüglich. Einmal pro Urlaub bin ich hier zu Gast.
Eher selten zieht es mich in „La Trattoria“. Denn: In Spanien esse ich lieber spanisch. Allerdings: Wenn der abendliche Hunger ganz klein ist, dann reicht manchmal eine Vorspeise wie zum Beispiel Tomaten mit Mozzarella. Oder wenn ich mal wieder vergessen habe, einen Tisch zu reservieren. Je nach Uhrzeit ist in der Trattoria meistens ein Tisch frei.
Des Öfteren bin ich im „Sua“. Die baskische Haute Cuisine finde ich spannend, auch wenn das eher Fleisch als Fisch bedeutet. Zudem lassen sich in diesem kleinen Restaurant mit Hinterhofflair auch wunderbar die Vorspeisen mit den Beilagen kombinieren. Zum Beispiel das Gemüse der Saison vom Grill mit Kartoffeln in der Salzkruste begleitet von zwei Mojos.
Einen romantischen Blick auf den Strand und das Meer gibt es in „La Hacienda“. Allerdings sind mir die Gerichte aus der mexikanischen Küche meistens zu mächtig. Aber ich bin hier trotzdem einmal pro Aufenthalt, und zwar, wenn ich die Reservierung für einen Tisch in einem anderen Restaurant vergessen haben („Las Aguas“ und „La Brasserie“ sind besonders begehrt). Und dann gibt es halt Nachos oder Tacos…
Und dann heißt es: Nur mehr ein paar Meter zum Hotelzimmer zurückspazieren, oder noch einen kleinen Absacker (bevorzugt Gin Tonic zum leichteren Verdauen) an einem der Tische am Hauptplatz genießen. Dort finden auch die nächtlichen Shows statt, die mal gut, mal weniger gut sind.
Kleiner Tipp
Wer abends zu müde zum Stylen und Essengehen ist: Die Karte des Zimmerservices ist einen Blick wert. Die Gerichte sind klein, aber ebenfalls sehr fein. Und das Prozedere des Eindeckens auf dem Balkon mit Blümchen ist per se schon ein Genuss!