Gerade habe ich mal wieder sieben Euro für 333 Milliliter Bier ausgegeben. Der teuerste Wein lag bei zwölf Euro – wohlgemerkt für 0,1 Liter normale Qualität. Ein vernünftiges Gericht unter zehn Euro – Fehlanzeige. Egal ob in einem Bistro oder in einem Restaurant. Neuseeland ist teuer. Und für alles verlangen die Kiwis einen Eintritt. Kaum etwas lässt sich kostenfrei entdecken.
Eine 40-minütige Fahrt mit der Fähre von Auckland nach Waiheke Island kostet 36 NZD (ca. 22 Euro), eine Chiemsee-Rundfahrt kommt da deutlich günstiger! Für das Thermaltal bei Rotorua sind 45 NZD (ca. 27 Euro) zu berappen. Der berühmte Geysir ist nett anzuschauen, und die Infos über die Maori interessant – aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt einfach nicht. Ebenso wenig steht es kaum dafür, eine 30-minütige Massage für fast 54 Euro zu buchen. Da kann das Polynesian Spa auch noch so oft betonen, dass es zu den zehn besten Anlagen der Welt gehört. Und falls jemand ein bisschen Abenteuer verspürt, und auf eine geführte Tour (Wandern, Sightseeing, Kajak und ähnliches) gehen will: Die gibt es kaum unter 100 NZD (ca. 60 Euro). Bei den Hostelpreisen geht es weiter: Ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsdusche und Mini-Bett kostet ab 40 Euro pro Nacht. Soll es ein bisschen mehr Luxus sein (größeres Bett sowie Toilette und Dusche im Zimmer); diesen gibt es ab 50 Euro pro Nacht. Günstiger sind nur die Mehrbettzimmer – aber ehrlich, ich mag (nicht mehr) mit fremden Menschen in einem Raum übernachten.
Neben hin und wieder die Zimmer mit Gemeinschaftsbad zu buchen, bin ich auch dazu übergegangen, mehr im Supermarkt einzukaufen. Außerdem esse ich nur eine einigermaßen vernünftige Mahlzeit am Tag. Eines habe ich mir aber trotz der hohen Preise nicht nehmen lassen: die einheimischen Weine zu probieren. Wäre ja noch schöner in einem Land, das unter anderem hervorragenden Pinot Gris, Sauvignon Blanc und Merlot anbaut, auf diesen Genuss verzichten. Meistens gibt’s halt nur Brot dazu!