Hawaii ist ein Traumland, doch die persönliche Freiheit eine Illusion. An allen Ecken und Enden steht ein Verbotsschild. Fast noch schlimmer sind die Warnungen – vor beißenden Pferden oder fallenden Felsen. In manchen Fast-Food-Läden erklärt eine Tafel wie der Gast bestellen soll.

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Am meisten amüsiert hat mich immer wieder der Highway von Paia nach Hana bis zu unserer Unterkunft. Auf einer Strecke von zwölf Meilen gibt es auf der zweispurigen Strecke über 20 unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen – von zehn bis hin zu 45 Meilen. Der Horror für jeden gesetzestreuen Autofahrer!

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Alle Raucher seien zudem gewarnt – in Hawaii macht die Sucht keinen Spaß mehr. Nicht nur, dass eine Schachtel Zigaretten über zehn Dollar kostet (übrigens: in Neuseeland sind es über 20 Dollar), es ist fast überall verboten. Mal sind es zehn Fuß, mal 25 und mal sogar 50 Fuß, die ich von irgendeinem Gebäude entfernt stehen muss, um mir eine anzustecken. Nur: Die geforderte Entfernung lässt sich nicht immer erkennen. Die Folge: Jedes Mal fühle ich mich wie ein Pennäler, der etwas Verbotenes tut; das nervt, und ich werde mehr und mehr zum Nichtraucher.

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Über die diversen Warnschilder schaue ich nach ein paar Tagen großzügig hinweg. Sie sind manchmal einfach nur lachhaft, vor allem wenn vor Wegen gewarnt wird, die mehr einer Autobahn ähneln, denn einem gefährlichen Trail.

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Den Vogel schießt allerdings unser Retreat auf Maui ab. Nicht nur, dass wir unsere Schuhe vor dem Haus ausziehen müssen (damit wir unsere Füße fühlen), nein, wir haben eine Nachtruhe einzuhalten. Von 22 bis 8 Uhr muss Stille herrschen. Unseren Wein trinken wir daher bevorzugt auf dem Zimmer, nachdem uns der Hausherr einen Vortrag über basische Ernährung gehalten hat…

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Das meiste Verständnis habe ich für die umfangreichen Kontrollen bei der Ein- und Weiterreise. Hawaii hat ein großes Problem mit Bioinvasoren in Flora und Fauna. Die Eindringlinge vermehren sich in dem warmen Klima extrem, die natürlichen Feinde fehlen. Oder für den Hinweis, den Schildkröten am Strand ihre Ruhe zu lassen.

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Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wir in Europa mehr den amerikanischen Traum von Freiheit leben, als die US-Amerikaner auf Hawaii. Diverse Expats bestätigen mir dies. Unvorstellbar, dass in München jemand einen Aufstand macht, weil ein Auto den Gehweg blockiert. Eine Dame mutierte genau deswegen zum HB-Männchen. Ein Japaner blockierte ihren direkten Weg, sie schrie und zeterte, bis er wegfuhr. Dass sie nur um das Auto herumgehen hätte müssen – Makulatur, dies zu erwähnen. It is forbidden by law!