Nichts ahnend schlendere ich durch die Fußgängerzone in Córdoba (Argentinien). Lasse mich treiben – und plötzlich sehe ich zwei riesengroße Plüschponys. Doch je näher ich komme, desto klarer wird mir, dass eines davon die große Schwester meines kleinen Einhorns ist. Mein Erstaunen und meine Überraschung kann ich kaum beschreiben; ich lache und lache und lache.

Noch mehr amüsiert mich, dass die Figuren umlagert sind von kleinen Mädchen. Alle wollen sich mit den beiden fotografieren lassen – die Geschäftsidee von Jorge findet großen Anklang. Allerdings weniger bei den Eltern, denn diese sollen 50 Peso – umgerechnet drei Euro zahlen (falls ich den Preis richtig verstanden habe). Doch bevor es Tränen gibt, stimmen die meisten zu. Leider habe ich mein Einhorn zu Hause gelassen, stattdessen kommt Jorge auf das Foto.

Ich erzähle ihm die Geschichte, wie ich zu meinem Einhorn kam, und wir lachen gemeinsam. Und er erzählt mir die Geschichte von „My little Pony“. Die Figur „Twilight Sparkle“, auch genant die „Prinzessin der Freundschaft“, besitzt nämlich ganz besondere Fähigkeiten: Sie kann sich teleportieren (wie praktisch, ich bin, um Córdoba zu erreichen, fast 17 Stunden geflogen), und sie kann Sterne deuten (okay, diese Eigenschaft benötige ich jetzt nicht). Zudem sei sie sehr fleißig (trifft derzeit kaum auf mich zu) und besitzt magische Kräfte (ohne Worte).

Jorge hat mich neugierig gemacht: Seit 1983 ziehen die Geschichten von „Twilight Sparkle“ und ihren Freunden Tausende in ihren Bann. Die kleinen Ponys aka Einhörner haben sogar ein eigenes Facebook-Profil mit über einer Million Follower. Ehrlich, ich bin froh, Jorge getroffen zu haben – nach meiner kleinen Recherche weiß ich jetzt auch endlich, was die Sterne auf dem Po meines Einhorns zu bedeuten haben: Es sind Schönheitsflecken!

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Jorge mit Pony und Einhorn in der Fußgängerzone von Córdoba